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Soweit ich das sehen kann, ist mit Ihnen alles in Ordnung. Figur, Gewicht, Psyche –­ alles top. Bei vielen anderen hingegen ist noch Luft nach oben. Das wär was fürs gepflegte Bodyhacking. Kennen Sie das –­ Bodyhacking? Man sagt auch Biohacking dazu. Diese special Ernährungsreligion ist geradezu perfekt für die engagierteren Hobbymediziner und die Freizeit-Genforscher und Do-it-yourself-Biologen. Wenn die es geschafft haben, in ihrem Home-Labor zu analysieren, was deren Körpern noch fehlt oder wo diese meinetwegen zu viel haben, gehts los mit dem Mischen des individuellen Leistungssteigerungscocktails auf Reagenzglasbasis. Ein bisschen Selftracking, ein wenig Quantified-Self-Bewegung und dann: Optimize your everything!

Trauen Sie sich das Selberanalysieren nicht zu, können Sie Ihre DNA professionell checken lassen wie bei den CSI-Krimi-Serien im Fernsehen. Das geht jetzt sogar online. Die Koreaner sind da wie so oft vorn dabei, wenns um die Optimierung geht. Die verlassen sich nicht nur aufs Selbstgemachte oder einen Algorithmus, die wollens schon ganz exakt und konsumieren vielerorts nach DNA. Sie können jetzt natürlich sagen, dass das alles ein wenig übertrieben ist. Aber was amtlich ist und alle wissen: Es gibt nicht so viele übergewichtige Koreaner. Vielleicht hängt das irgendwie zusammen.

Falls es einer nicht so mit den eigenen Genen hat, der lässt sich ein paar optimierende Mikrochips einpflanzen. Das hat verschiedene weitere Vorteile. Zum Beispiel an der Parkhauseinfahrt oder an der Expresskasse im Supermarkt. Da muss man nicht mehr mühevoll die Kreditkarte aus dem Geldbeutel raus pfriemeln. Einfach durchgehen und der Betrag wird automatisch über den implantierten Chip vom Konto abgebucht. Das ist natürlich nur so lange was, bis man in eine Smart City umgezogen ist oder überhaupt gleich nach China auswandert. Denn dort können Sie sich,­ wenn Sie jetzt bodyhacking-mäßig auf den Geschmack gekommen wären,­ das alles bald komplett sparen. Da funktioniert das Bezahlsystem ganz praktisch über Gesichtserkennung. Hat in diesem Fall nichts mit bewusster Ernährung zu tun, wenn Sie beispielsweise­ im Chicken-Wing-Fast-Food-Laden täglich in die Kamera grinsen.

Erscheint Ihnen das alles irgendwie noch immer zu wenig dramatisch und Sie wollen trotzdem was Schickes mit Biohacking in Ihrem Facebook posten, legen Sie entspannt eins drauf und machen Sie die Bulletproof-Diät. Damit sollten Sie reichlich Stoff für ein bisschen trendigen Social-Media-Glam zusammenkriegen. Dieses Bulletproof-Ding verspricht bei richtiger Anwendung eine Supergirl- beziehungsweise Superman-Metamorphose, für die Sie sich nicht erst in einer Telefonzelle das T-Shirt runterreißen brauchen, sondern nur ein wenig Willenskraft mitbringen müssen. Bulletproof vereint die spektakulärsten Elemente der Ketose mit dem Bodyhacking und auch noch ein paar vom Paleo. So ungefähr wenigstens. Hatten Sie schon das Vergnügen mit einer oder mehreren Low-Carb-Erfahrungen, können Sie die hier direkt mit einfließen lassen. Bei der Bulletproof-Sache passt das genau ins Konzept.­ Nur, dass Sie es hier nicht mit Low Carb, sondern mit No Carb zu tun haben. Also alles außer Kohlenhydrate. In etwa. Ich sag ja, das ist kompliziert, macht aber echt was her.

Die empfohlene Startphase der Bulletproof-Nummer geht zum Frühstück los mit einem Kaffee mit Butter und einem Teelöffel Kokosöl. Die Butter dürfen Sie allerdings nicht auf Ihre Semmel schmieren, sondern müssen die im Kaffee auflösen, genauso wie das Kokosöl. Semmeln gibts sowieso ab jetzt nicht mehr, auch kein Vollkornbrot. Weder in der Früh noch sonst irgendwann.

Wichtig für die Ketose-Paleo-Bodyhacking-Bulletproof-Umstellung: Ihr tägliches Sport-Work-out müssen Sie natürlich entsprechend aufrüsten und abstimmen, damit das mit der Verjüngung und der Straffung richtig funktioniert.

Und beim Butter-Öl-Kaffee das Umrühren nicht vergessen und keinesfalls mit dem Po Cha Buttertee verwechseln. Denn das ist nur was für Tibeter, die auf 4.000 Höhenmetern den strengen Winter irgendwie überleben müssen. Die trinken den gebutterten Tee gern. Manche nehmen an die 40 Tassen täglich zu sich. Allerdings würde ich Ihnen spontan von dieser Tagesdosis abraten, wenn Sie vorwiegend im Sitzen arbeiten. Könnte sein, dass das mit der Zeit ungünstig ansetzt. Da gilt wieder eine alte Weisheit: Weniger ist mehr.

Das volle Programm gäbs im Buch NIE WIEDER LOW CARB!

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